Philosophencafé im Siebenpfeifferhaus - jeden 3. Sonntag im Monat.

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Über das Philosophencafé:
Sonntags um 11 Uhr wird im Siebenpfeifferhaus über Gott und die Welt geredet. Einmal im Monat gibt es dort Kaffee umsonst. Der Anlass ist kein weiteres Kaffeekränzchen, kein zusätzlicher Seniorentreff. Es ist ein besonderer Kaffee sein, er soll die Geister wecken und die Augen öffnen. Die Homburger Kirchengemeinde lädt zu einer philosophischen Gesprächsrunde ein. Es gibt auch Musik. Chris Clemens beispielsweise wird beim ersten Treff bekannte Beat und Bluestitel aus den 60ern spielen.

Was ist ein Philisophencafé? Man kennt vielleicht das Wiener Kaffeehaus. Es war eine gesellschaftliche Institution. Treffpunkt der Bürger und Bohemiens, um die vorletzte Jahrhundertwende ein kultureller Mittelpunkt abseits von Burgtheater und Hofball. Auf den berühmten Kaffeehausstühlen saßen Schriftsteller neben Theaterleuten, die Künstler bei den Journalisten, Romantiker und Revoluzzer träumten sich eine neue Welt. Sie alle tranken ihren Mokka und schwadronierten über Gott und die Welt: lebhaft, verbindlich, wienerisch. Solch klassenloses Miteinander sah man sonst wenig in der k.u.k.-Monarchie. Auch ein Kutscher und ein Laternenanzünder konnten plötzlich dabeisitzen. Warum auch nicht, wenn es darum ging, den archimedischen Punkt im Kaffeesatz zu finden - und wenn die Rechten wieder mit den Linken stritten, war jede Nase willkommen.

Natürlich kann das Siebenpfeifferhaus kein Wiener Kaffeehaus werden. Doch ein gesellschaftlicher Mittelpunkt für Homburg war es schon immer: Veranstaltungen, Konzerte, Vernissagen, Familienfeiern. Warum also nicht einen weiteren Akzent?

Philosophie. Manchem ein hochtrabendes Wort. Doch es geht nur darum, sich Gedanken zu machen. Über den Alltag hinaus. Unsere Welt verstehen wollen. Freude daran zu haben, auch Themen anzugehen, die sich nicht mit simplen Fakten lösen lassen.

Was ist Glück, was ist Freiheit, was ist schön? Warum und wozu ...? Dazu kann man Philosophen fragen. Wir tun das, indem wir Texte lesen, beispielsweise von Friedrich Nietzsche oder  Peter Sloterdijk. Aber deren Thesen sind nur Ausgangspunkt unserer eigenen Überlegungen.

Thomas Tkocz und ich, Winfried Anslinger, wir sind der Kutscher und der Laternenanzünder, die gerade dazugekommen sind. Philosophen sind die Teilnehmenden. Gemäß dem Motto, dass Philosophie, die nicht von einer Blumenverkäuferin verstanden werden kann, nicht viel taugt.

Wir treffen uns immer am 3. Sonntag im Monat zur besten Frühschoppenzeit um 11 Uhr im abgeteilten Saal des Siebenpfeifferhauses statt. Vom einschlägigen Gerstensaft gibt es natürlich auch, aber nur so viel, dass es nicht bierdimpfelig wird.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

 

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