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Das "Lutherbild" in unserer Kirche
Schülerin Alina Keßler aus Beeden porträtierte den
ReformatorEin Bericht von Marie-Katrin Bauer-Tischer, 9c
des Saarpfalz-Gymnasiums
Drei
prominente Geburtstage in einer Woche boten Anlass genug, sich mit dem
Schaffen und der Bedeutung von drei Geistesgrößen auseinanderzusetzen.
Anlässlich Friedrich Schillers 250. Geburtstag am 10. November machten
sich Schüler des Saarpfalz-Gymnasiums bei einem Stadtrundgang in Homburg
auf die Spuren der Schillerzeit. Zwei Tage später gedachten sie des 220.
Geburtstags von Philipp Jakob Siebenpfeiffer und verfassten für die
Saarbrücker Zeitung eine Hommage des ersten Landrats in Homburg.
Die Schülerin Alina Keßler aus der Klasse 9c
porträtierte nicht nur Siebenpfeiffer, sondern auch Martin Luther,
dessen Geburtstag – wie bei Schiller - auf den 10. November fällt
(1483). Das Gemälde überreichte sie zusammen mit unserem Lehrer Eberhard
Jung, dem Ideengeber und Initiator der Aktion, ihrer Mutter und mir dem
Pfarrer ihres Heimatortes Beeden, Winfried Anslinger, als Geschenk für
die protestantische Kirchengemeinde.
„Das ist klasse, wirklich professionell!", äußerte
sich Herr Anslinger spontan, als er das Bild erhielt. Er hatte es noch
nie erlebt, dass eine Schülerin „etwas in der Art“ malte. Das Bild ist
eine Bleistift- und Graphitzeichnung. Ihre Vorgehensweise beschrieb die
junge Künstlerin folgendermaßen: „Zuerst musste ich geeignete Vorlagen
in Büchern und im Internet suchen. Als die Vorlage ausgewählt war, habe
ich sie genau angeschaut, jede Falte und jedes Haar. Dann skizzierte ich
die Umrisse und Gesichtsproportionen, arbeitete die Details heraus und
sorgte mit Schraffuren für Plastizität.“ Ihr Lehrer schwärmte: „Besser
geht`s nicht. Hier stimmt tatsächlich alles!“ Alinas Kunstwerk zeigt den
älteren Luther, der geprägt ist von den aufregenden Ereignissen seiner
Lebensgeschichte, mit selbstbewusster Miene. „Ich male und zeichne, weil
es mir Spaß macht und ich mich dabei entspannen kann. Anne Frank und
Philipp Jakob Siebenpfeiffer waren meine ersten Porträts von historisch
bedeutenden Persönlichkeiten. Das Zeichnen von Martin Luther ist mir
leichtgefallen, weil er so prägnante Gesichtszüge hat. Durch das Malen
und Zeichnen beschäftigt man sich intensiv mit der Person. Am Ende habe
ich das Gefühl, den Menschen zu kennen.“
Ihrem Pfarrer, der sie schon getauft und konfirmiert
hat, bereitete sie mit diesem Bild eine große Freude. Er fand im
Gemeindehaus neben der protestantischen Kirche sogleich einen geeigneten
Platz für das großformatige Porträt. Außerdem nahm er sich Zeit, um mit
uns zu plaudern. Es war beeindruckend, wie viel geschichtliches
Wissen er vermitteln konnte. Auf die drei prominenten
„Geburtstagskinder“ der Woche angesprochen, sah er markante
Gemeinsamkeiten zwischen Schiller, Siebenpfeiffer und Luther: „Alle drei
waren Rebellen, im Geistigen wie in der Gesellschaft". Von Schiller, dem
bedeutenden Dramatiker, und Siebenpfeiffer, dem Mitbegründer der
pfälzischen Landeskirche, war er begeistert. Und zu Luther, der nun den
Gemeindesaal neben der protestantischen Kirche von Beeden schmückt,
fiel ihm spontan sein Lieblingssatz ein: „Hier stehe ich. Ich kann nicht
anders. Gott helfe mir. Amen."
Am
29. November, dem ersten Advent, hat Pfarrer Anslinger nach dem
Gottesdienst um 15 Uhr beim Gemeindenachmittag das Bild und die junge
Künstlerin der Kirchengemeinde vorgestellt. In Beeden kann man stolz
sein auf den vielseitig interessierten Pfarrer, die engagierte Schülerin
Alina und ihr Kunstwerk von Luther.
Im Bild nebenan von Links:
Eberhard Jung, Alina Keßler und Pfarrer Anslinger
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